Hühner

Lakenfelder

Das Lakenfelder Huhn wurde in den Jahren um 1820 bis 1830 in Westfalen gezüchtet. Es handelt sich bei der Rasse um ei klassisches Zweinutzingshuhn, d.h. es eignet sich sowohl für die Eierproduktion als auch für die Mast. Die Tiere sind ruhig und genügsam, sehr gute Futtersucher und somit für die Freilandhaltung optimal geeignet.

Sie fangen meist im sechsten Lebensmonat an zu legen. Das sind rund zwei Monate später als eine Legehybride. Die Tiere setzen aber auch sehr gut Fleisch an, besonders die Hähne, obwohl sie nicht zu den schweren Rassen zählen.

In der industriellen Legehennenproduktion werden die Tiere künstlich besamt, die männlichen, schwachen sowie halb ausgeschlüpften Tiere werden direkt nach dem Schlupf vernichtet. Solche Praktiken lehnen wir ab.

Unsere Tiere leben im Herdenverband mit mindestens einem Hahn. Wird eine Henne gluckig, ziehen wir die Naturbrut vor, da die Hennen in der Regel am besten wissen, was für Küken gut ist. Sollte keine Henne brüten wollen, brüten wir im Brutschrank und ziehen die Küken bis zur vollständigen Befiederung mit der Hand auf. Danach kommen sie zur Herde.

Wir stellen das Futter für die Tiere jeden Lebensalters selbst zusammen, da wir es ablehnen gentechnisch veränderte Futtermittel wie Mais und Soja zu verwenden.


 

Ramelsloher

 

Das Ramelsloher Huhn stammt von Bauernhöfen entlang der Unterelbe und wurden nach dem Dorf Ramelsloh bei Harburg benannt. 1874 wurde die Rasse erstmals präsentiert. Sie waren einst ein bedeutendes Nutztier Norddeutschlands. Im Vergleich zu anderen Rassehühnern wachsen sie schnell und auch die Küken sind rasch befiedert. Sie haben eine zutrauliche Natur, sind jedoch selbstbewusst und haben ihre Wachsamkeit gegenüber Raubvögeln behalten. Die Hähne verteidigen ihre Hennen erfolgreich und die Rasse hat allgemein eine hohe Aktivität bei der Futtersuche.

Die Tiere können zwar die von der Industrie geforderten Extreme bei der Eier– oder Fleischleistung nicht erbringen, werden aber wegen ihrer Vitalität und Resistenz gegen Krankheiten geschätzt. Die Rasse steht im höchsten Gefährdungsgrad der GEH (Gesellschaft zu Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.).

Unsere Hennen und Küken stammen vom einem der Züchter, die im Sonderverein Ramelsloher Huhn vereinigt sind. Den Hahn konnten wir vor kurzem von einem dänischen Züchter erwerben. Die Tiere leben ganzjährig im Freilandgehege. Sie können jederzeit nach Belieben den Stall aufsuchen, was sie aber selbst bei schlechtester Witterung nur zum Eierlegen tun.

Wir stellen das Futter für die Tiere jeden Lebensalters selbst zusammen, da wir es ablehnen gentechnisch veränderte Futtermittel wie Mais und Soja zu verwenden.

Marans



Im 19 Jahrhundert wurde im Westen Frankreichs, an der Atlantikküste, ein Huhn gezüchtet, welches durch die spektakuläre Färbung seiner Eier und seine weiteren guten Eigenschaften auffiel: das Marans Huhn.
Ein Hahn dieser Rasse wird 3,5 bis 4 kg schwer, eine Henne 2,5 bis 3 kg. Die Hennen legen zwischen 170 und 200 Eier im Jahr, die besonders zum Anfang der Legeperiode dunkel rotbraun bis schokoladenbraun sind. Auch sind die Eier bemerkenswert groß: 65 g oder mehr. Viele andere Rassen erreichen rund 50-55 g. Marans sind kräftige, robuste und lauffreudige Tiere. Sie sind ausgezeichnete Futtersucher, brüten zuverlässig und kümmern sich sehr gut um die Küken. Die Hähne sind ausgesprochen wachsam, aber ohne aggressiv zu sein. Das Marans Huhn ist ein klassisches Zwiehuhn: gute Legeleistung mit gleichzeitig gutem Fleischaufbau. Es gibt mehrere Farbschläge, besonders beliebt ist aber schwarz-kupfer, da diese auch im Ruf stehen, besonders dunkle Eier zu legen.
Für die industrielle Massentierhaltung werden Hybridrassen produziert. Legehybriden und Masthybriden. Also Hühner die entweder viele Eier legen, oder schnell Gewicht, also Fleisch zulegen. Legehybriden, die das Pech haben als Hahn zu schlüpfen, werden gleich nach dem Schlupf getötet, da sie nicht wirtschaftlich zu mästen sind. Die übliche Mastdauer für Masthybriden dauert 35 Tage. Eine solche Hochleistungszucht verlangt unmenschliches von den Tieren. Eine Legehybridhenne legt rund 300 Eier im Jahr und wird meist vor der ersten Mauser geschlachtet. Osteoporose und Erkrankungen der Legeorgane, Federpicken und Kannibalismus sind Alltag in der Legebatterie. Die vermehrte Nachfrage nach billigen, fleischigen Hühnerbrüsten führt zu einer Verlagerung des Körperschwerpunktes bei Masthybriden und hat schmerzhafte Beindeformationen zur Folge. Rund    30 % der Masthybriden zeigen Lahmheiten, oder können sich aufgrund der Schmerzen nicht mehr fortbewegen.
Diese Probleme zeigen sich bei Zweinutzungsrassen überhaupt nicht. Die Multitalente, die sowohl als auch können, sind robust und können sich eines langen Hühnerlebens erfreuen. Wenn der Verbraucher, also wir alle, uns damit abfinden könnten, etwas mehr für Eier und Fleisch zu bezahlen und einsehen würden, dass ein Huhn eben aus mehr als nur der Brust besteht, könnten solche Rassen wie das Marans Huhn wieder stärker wirtschaftlich genutzt werden und die Hühnerhaltung würde wieder humaner werden.
 


Standort
Vereinsgelände Tamanha
Niemarker Weg 54
23560 Lübeck

Kontakt
Melanie Koßmann
eMail:
kossmannmel@aol.com